Da stehen schiefe, zerbröselnde Mauerresten. Langsam aber konstant, fallend und sich wieder aufrichtend, kommen fünf Menschen zwischen den Mauern zum Vorschein. Fünf Individuen, fünf Welten. Aber sie sind alle miteinander verkettet, an den Händen. Sie halten sich an den Händen während sie gegen das Fallen ankämpfen. Jede Bewegung erzeugt eine Reaktion in der Kette, es gibt wellenartige Verrenkungen. Bis schliesslich auch die Kette zerbröselt.
Sie sitzen an die Wand gelehnt und beginnen zu sprechen. Sprechen sie von sich, von diesen Körpern in diesem Raum?
Und wieder halten sie sich aneinander fest, stützen sich, oder sie reissen sich gegenseitig zu Boden.
Es gibt Momente, da schleichen diese gebrochenen Gestalten einzeln und in Grüppchen an den Mauern entlang, zwischendurch erstarren sie.
Haben sie doch einen gemeinsamen Plan, wenn sie eng beieinander, im selben Rhythmus mit steifen Schritten daherkommen? Suchen sie nach etwas?
Sie haben nicht aufgegeben – denkt man – wenn man sieht, wie sie springen. Und wenn die Musik einsetzt, scheint es fast, als könnte doch noch alles gut werden.
Konzept: Sabine Hausherr und William Speakman
Choreografie: Sabine Hausherr mit den PerformerInnen
Raum: William Speakman
Performance: Jenni Arne, Ewelina Guzik, Sabine Hausherr, Laura Imperiali und Jürg Koch
2017, Brückenpfeiler Bern
Mit freundlicher Unterstützung: Kultur Stadt Bern, Swisslos Kanton Bern, Burgergemeinde Bern, Bürgi-Willert Stiftung